Freitag, 21. Dezember 2012
Baktun 13
Im Maya-Kalender endet gerade ein wichtiges Baktun.
Ob heute die Welt untergeht, werden wir ja schon merken. Irgendwie. Mit dem Gefühl, wie das ist, wenn eine Welt untergeht, sind wir ja spätestens bei unserer Geburt bekannt gemacht worden. In der der Zwischenzeit ist die Welt ja dann immer wieder auch nicht untergangen.
Ich glaube, ich freu mich einfach mal!
Foto: Auf diesen Maya-Tempel in Guatemala bin ich während einer Plautdietsch-Studienreise (Belize 2009) hochgeklettert. Ich wollte ein bisschen näher zur Sonne.
Freitag, 19. Oktober 2012
Nicht mehr minder
Nicht mehr minderjährig ist mein Sohn Lukas, der vor ein paar Jahren doch noch so ein kleiner Knirps war... Inzwischen ist er 18 und hat seinen Führerschein! Ich freue mich für ihn und wünsche ihm von ganzem Herzen ein schönes Leben! Mögen gute Begegnungen mit anderen Menschen, mit sich selbst und mit Gott die kommenden Jahre prägen.
Zum Foto: Letzten Sonntag, kleiner Spaziergang an der holländischen Nordsee...
Samstag, 15. September 2012
Soziologie wie noch nie!
War José Manuel Barroso schon mal in Oerlinghausen?
Ja, gerade eben! Dieser Mann ist schließlich nicht nur Präsident der EU-Kommission. Er scheint auch großes Interesse an Soziologie zu haben, vor allem am großen Max Weber und vielleicht noch mehr an Niklas Luhmann - und hat aus genau diesem Grund mal eben Oerlinghausen besucht! Ich brachte meinen Sohn Lukas vorhin zu seinem Freund Sebastian und wir wunderten uns über das große Polizeiaufgebot vor der Weber-Villa nebenan...
Nach seinem Kunst-Termin in Kassel gönnte sich Präsident Barroso nun also ein bisschen Soziologie in der Bergstadt. Gefällt mir!
Luki und Sebi sind übrigens Schüler des NLG. Ob der Name hilft? Verzetteln kann man sich auf verschiedene Weise!
Ja, gerade eben! Dieser Mann ist schließlich nicht nur Präsident der EU-Kommission. Er scheint auch großes Interesse an Soziologie zu haben, vor allem am großen Max Weber und vielleicht noch mehr an Niklas Luhmann - und hat aus genau diesem Grund mal eben Oerlinghausen besucht! Ich brachte meinen Sohn Lukas vorhin zu seinem Freund Sebastian und wir wunderten uns über das große Polizeiaufgebot vor der Weber-Villa nebenan...
Nach seinem Kunst-Termin in Kassel gönnte sich Präsident Barroso nun also ein bisschen Soziologie in der Bergstadt. Gefällt mir!
Luki und Sebi sind übrigens Schüler des NLG. Ob der Name hilft? Verzetteln kann man sich auf verschiedene Weise!
Sonntag, 15. Juli 2012
Dienstag, 26. Juni 2012
Jesiden und Eziden
Weltweit gibt es ca. eine Million Jesiden, davon leben die meisten im Irak und ca. 70.000 in Deutschland. Das habe ich am Wochenende während einer Konferenz der "Gesellschaft Ezidischer Akademiker" in Bielefeld gelernt. Lernen sollte ich auch, dass der Mord an Arzu Özmen nichts mit den Jesiden zu tun hat.
Hä?
Da passt doch etwas nicht. Auch wenn mir der Vortrag von Prof. Dr. Ilhan Kizilhan zum Thema "Migration und Identität der Eziden" sonst nicht schlecht gefallen hat: An einigen Stellen war ich mir nicht sicher, ob ich an seinen Worten oder an meinem Verstand zweifeln sollte. So oder so: Die Tatsache, dass eine Veranstaltung mit und über Jesiden in einer solchen Größenordnung und mit Referenten wie Dr. Sefik Tagay, Serhat Ortac, Ali Atalan, Düzen Tekkal, Alya Bayazid, Dr. Khalil Cindi Rascho, Dr. Eskere Boyik und vielen anderen überhaupt stattfand, dass Nicht-Jesiden zur Teilnahme eingeladen waren und auch mehr oder weniger kontroverse Fragen und Diskussionsmomente zugelassen waren, finde ich bemerkenswert.
Während des gesamten Kongresses hatte ich immer wieder den Eindruck, dass es zwischen den Jesiden und meinen plautdietschen Mennoniten eine Menge Parallelen gibt:
- Sowohl die Jesiden als auch die Russlandmennoniten sind eine weltweit verstreute Gruppe von ca. einer Million Menschen, eher etwas weniger
- Sowohl die Jesiden als auch die Russlandmennoniten sind eine ethno-religiöse Gruppe und es bleibt häufig unklar, ob gerade über die Gruppe als Relionsgemeinschaft oder als Volksgemeinschaft gesprochen wird.
- Sowohl die Jesiden als auch die Russlandmennoniten sind eine extrem heterogene Gruppe aufgrund unterschiedlicher Entwicklungen über Jahrhunderte in unterschiedlichen Ländern und unterschiedlichen Kulturregionen.
- Sowohl bei den Jesiden als auch bei den Russlandmennoniten ist ein großer Teil sehr konservativ oder religiös geprägt, während ein anderer großer Teil gar nicht oder kaum von der modernen und säkularen Umgebung hier in Europa oder in Amerika zu unterscheiden ist.
- In den einzelnen Familien und Gemeinschaften treffen diese heterogenen Welten häufig unfreundlich oder verständnislos aufeinander.
- Integration ist ein spannendes Thema und sorgt für Spannung! Integration und auch Exklusion finden sowohl in der eigenen Gruppe als auch im Kontext des jeweiligen Gastlandes statt.
- Es gibt sympathische Genies und radikale Spinner.
Mutig und richtig fand ich den Beitrag von Sundus Salim Elnecar. Die Schriftstellerin aus Wien forderte die Jesiden dazu auf, mit der Praxis der Ehrenmorde aufzuhören und diese auch in öffentlichen Stellungnahmen klar abzulehnen. Leider wurde der Themenblock "Die Rolle der Frau im Ezidentum" von den Veranstaltern auf den späten Abend verlegt.
Schade, dass weder der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen noch Mir Tahsin Sahid Beg, Oberhaupt der Jesiden, anwesend waren. Beide waren im Programm angekündigt. Und schade auch, dass der größte Teil der Konferenz in kurdischer Sprache abgehalten wurde - was ja kein Problem gewesen wäre, wenn es denn Dolmetscher gegeben hätte. Absicht?
Die Konferenz fand am 23. und 24. Juni 2012 in Bielefeld (Neues Rathaus) statt und wurde von der Gesellschaft Ezidischer AkademikeriInnen (GEA) mit Unterstützung der Stadt Bielefeld (Integrationsamt) organisiert. Hier ist ein Link zum Programm.
Montag, 11. Juni 2012
44
Heute bin ich genau 44,5 Jahre alt geworden! Da die Bevölkerung in Deutschland ungefähr 44 ist - jedenfalls so im statistischen Durchschnitt, bewege ich mich gerade in Richtung ältere Hälfte...
Daut Lewe blifft koddrich en lostich ;)
Daut Lewe blifft koddrich en lostich ;)
Donnerstag, 3. Mai 2012
Dienstag, 1. Mai 2012
Prekarisierung
Immer, wenn ich höre, dass wir ja nicht leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben, werde ich stutzig. Nicht, weil ich glaube, dass das Blödsinn ist. Einfach nur, weil mich das ein bisschen traurig macht.
Als freiberuflicher Dozent für DaF/DaZ mache ich zwar eine sinnvolle Arbeit, und mein Job hat auch noch viele Seiten, die mir richtig Spaß machen. Aber genug Geld zum Leben bringt diese Beschäftigung wohl kaum jemandem.
Mehr Infos zur Situation der DaF/DaZ-Honorar-Dozenten: Aktion Butterbrot
Donnerstag, 5. April 2012
Anni und Johann Voth
Neulich war meine Schwester Anni mit ihrem Mann Johann bei mir zu Besuch. Sie waren unterwegs nach Wienhausen, wo mein Schwager einen Vortrag über seine Kuba-Reise halten sollte. Johann ist außer KFZ-Mechaniker auch Theologe und Leiter internationaler Projekte im christlich-sozialen Bereich der Erwachsenenbildung - im Auftrag von ICW (To All Nations), in Kooperation mit der Zambesi Mission oder wie zur Zeit als Mitarbeiter beim Missionswerk FriedensBote.
Anni war mit ihrem Mann (und später dann auch mit ihren Kindern) sehr viel unterwegs. Da gibt es so viele spannende Geschichten! In den 90er Jahren lernten sie Portugiesisch, während sie irgendwo in Brasilien ein Ausbildungszentrum für vernachlässigte Waisenkinder gründeten und aufbauten. Allein dazu hätte ich heute so viele Fragen. Nach dem Projekt in Brasilien kam noch so viel anderes... Wenn Annis Johann mir so ruhig und freundlich gegenüber sitzt, mit einer Tasse Kaffee, zuhört und redet wie ein Mensch, mit dem man reden und reden möchte, dann irre ich hoffentlich nicht, wenn ich denke:
Meine Schwester hat irgendwie Glück! So oder so: Ich habe mich sehr über diesen kleinen Zwischenstopp in Bielefeld gefreut!! Auch weil sie diesmal meine Mutter dabei hatten!!!
Unterwegs zu sein, das scheint ein richtig großes Thema im Leben meiner Schwester Anni und ihrer Familie zu sein: Zu den Stationen, wo sie gelebt, gelernt oder gearbeitet hat, gehören nicht nur Russland, Estland oder Deutschland, sondern auch Australien, Brasilien, Malawi (Afrika) und die USA - wo bereits zwei ihrer Kinder auf der Uni waren, und die beiden jüngeren es gerade sind...
P.S. Irma Voth in der Literatur von Miriam Toews dürfte irgendwie verwandt sein: Auch sie sprich Plattdeutsch bzw. Plautdietsch als Muttersprache ;)
Montag, 19. März 2012
Montag, 27. Februar 2012
Dis Knoppe
Woon Hunt
Haft mie dem toojebunge
Woon Diewel haft dem soo jetrocke
Dauta nu nich meea opjeit
Dauta Dach en Nacht mie opphellt
Henj en Feet en uck
Daut Hoat en dee Vestaunt
Speare disem Knoppe
Riewe sich bett Blood en Tjwiel en
Diestre Wed
Dee Sach noch schlemma moake -
Wan du tjeen Hunt best
En tjeen Diewel
Dan komm
Jo, bitte bitte komm en
Binj mie op
* * *
Dienstag, 21. Februar 2012
No Big Deal - oder vielleicht doch!?
Diesen 21. Februar hat die UNESCO zum Internationalen Tag der Muttersprache erklärt. Der Beschluss wurde im November 1999, zufällig auch der Monat und das Jahr, seit dem es die Plautdietsch-Freunde gibt, gefasst. Zum Hintergrund: Pakistan hatte 1952 Urdu zur alleinigen Amtssprache erklärt, was Ostpakistan mit seiner Sprache Bengalisch natürlich nicht so stehen lassen konnte, 1971 zu Bangladesch wurde und 1999 mit seinem Antrag bei der UNESCO Erfolg hatte.
Seit 2000 wird nun in der ganzen Welt am 21. Februar ein Blick auf die Situation bedrohter Sprachen geworfen - wie etwa bei den First Nations in Kanada.
Eine Frau aus Bangladesch, die vor einigen Jahren einen plautdietschen Freund von mir geheiratet hat, spricht kein Bengalisch mehr. Sie ist in Kanada aufgewachsen. Inzwischen haben die beiden eine Tochter, die mit ihren Eltern weder Bangalisch noch Plautdietsch spricht, einfach nur Englisch. Scheint niemanden zu stören. Ist ja auch okay so. Sowohl der Sprachen-Stress im früheren Pakistan als auch diese Multikultifamilie in Kanada regen mich dazu an, mir Gedanken über den Wert von Muttersprachen zu machen. Und ob ich mich für ihren Erhalt einsetzen sollte.
Mir gefällt die Art und Weise, wie es Rudy Wiebe mit seiner Geschichte um Big Bear (siehe Foto oben) gemacht hat.
Freitag, 17. Februar 2012
Nix gut
Eine Büttenanalyse von Tobias Döll. Mal sehen, was Putins Karne-Wahl am 4. März bringt - bestimmt nicht nur Lustiges...
Auch zu diesem Thema:
- Putin auf allen Kanälen (Süddeutsche)
- Putin-Anhänger trotzen Kälte (ARD)
- 2017 ist Russland demokratisch (Ludmilla Alexejewa, SPIEGEL)
- Putin hinter Gittern (ПУТИН В ТЮРЬМЕ, bei YouTube)
Sonntag, 22. Januar 2012
Arzu Özmen und unsere Herzen
Dass Arzu (18) sterben musste, ist so bitter...
Im Hamburger Abendblatt, in der Neuen Westfälischen und in anderen Zeitungen ist zu lesen, dass gestern über 500 Menschen an einem Trauerzug in Detmold teilnahmen. So wie ich waren auch viele andere geschockt, als Anfang November von der gewaltsamen Verschleppung dieser jungen Kurdin berichtet wurde. Anscheinend konnte ihre Familie aufgrund ihrer religiösen bzw. kulturellen Tradition nicht akzeptieren, dass sie mit dem russlanddeutschen (und vor allem nicht-jesidischen) Alexander befreundet war. Vieles ist bisher unklar geblieben. Tatsache ist, dass Arzu getötet worden ist und Alex sich verstecken muss, weil er um sein Leben bangt. Eine wahre Geschichte hier bei uns in Deutschland, in Ostwestfalen-Lippe.
Wahnsinn. Was wir auf unseren Bildschirmen sehen und lesen, ist wohl immer wieder auch ein Spiegelbild der Ungereimtheiten in unseren Herzen.
Integration? An der tragischen Geschichte von Arzu und Alex sehe ich, wie kompliziert und lebensgefährlich das sein kann: Wer in einem Integrationsprozess steckt, kann sehr viel gewinnen. Und sehr viel verlieren...
Wie es Alex K. wohl geht? Wie es Arzus Mutter Adle und ihrem Vater Fendi wohl geht? Und den Geschwistern im Gefängnis? Wie könnte eine Begegnung mit diesen Personen aussehen, wenn ich meine Mitmenschen wirklich lieben oder wenigstens achten will?
Montag, 2. Januar 2012
Ut
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