Freitag, 30. November 2007

Natalies Menschen, Natalies Meinung


Jedesmal, wenn mir meine "kleine" Nichte Natalie schreibt, freue ich mich! Sie ist die älteste Tochter meines zweitältesten Bruders Rudi, arbeitet mit schwererziehbaren Kindern und spricht neben ihrer Muttersprache Englisch auch fließend meine Muttersprache - Plautdietsch! Und sie gehört zu den wenigen Menschen auf diesem Globus, die diese Sprache auch mühelos SCHREIBEN können! Und - sie hat sicher noch tausend andere tolle Eigenschaften, wie zum Beispiel: mit Menschen reden, Dinge zu fragen, mit denen man irgendwie nicht rechnet, die aber von einer solchen Relevanz sind, dass man sich noch Monate später an das Gespräch erinnert...

Klar, dass ich mich wahnsinnig freute, als ich erfuhr, dass sie auch zur Beerdigung meines Vaters kommen würde. Sie hat in ihrem Blog einige Einträge aus diesen Tagen hier in Deutschland gemacht. Beeindruckend (und fast schon etwas irritierend) fand ich neulich beim Lesen, wie sie das Zusammensein mit ihren vielen Verwandten hier empfindet. Und gefreut habe ich mich auch ganz besonders über das hübsche Foto-Video My People, das sie zusammengestellt hat...

Natalie mochte und schätzte meinen Papa, also ihren Opa, auch deswegen, weil er das, was er glaubte, auch lebte. Wie wahr auch immer dies sein mag -- ich glaube, ich möchte mich an Natalies Meinung über Gott anschließen. Welche Meinung? Die Antwort steckt im Namen ihres Blogs!

Dienstag, 27. November 2007

Zhen Wang


In einem Sprachkurs der AWO-Bielefeld hatte ich diesen Sommer einen Teilnehmer, der gleich doppelt auffiel: Er ging langsamer als alle anderen und musste sich dabei auf seine Gehhilfen stützen. Und: Er kam aus China, während die meisten in der Gruppe aus verschiedenen GUS-Ländern waren. Im Verlaufe des Kurses staunte ich immer wieder über Zhen Wang - über seine ruhige und intelligente und humorvolle Art. Wie er sich trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen hoch motiviert an den Kurs-Aktivitäten beteiligte. Wie er es verstand, mit anderen Kursteilnehmer/innen lange und intensiv über irgend ein Thema zu diskutieren...

Heute, einige Monate nach diesem Sprachkurs, wurde ich wieder an Zhen erinnert. Lebensgefährliche Meditation stand in fetten Buchstaben über einem großen Artikel in der Neuen Westfälischen und ich konnte lesen, dass der chinesische Bauingenieur Zhen Wang inzwischen zwei neue Hüftgelenke bekommen hat und, wie er mir gerade am Telefon bestätigte, wieder besser laufen kann als früher. Ein Grund, warum ich Zhen noch so gut in Erinnerung hatte, waren die persönlicheren Gespräche mit ihm. Er erzählte mir davon, dass er zur Falun Gong Bewegung gehöre, deswegen in China auf grausame Weise gefoltert worden war und 2003 die Gelegenheit bekam, nach Deutschland auszureisen...

Was genau ist eigentlich mit Zhen Wang passiert? Und warum? Siehe dazu auch: Pressemitteilung der Falun Gong-Übungsgruppe Bielefeld. Deutsche Ärzte helfen Folteropfer aus China.

Wenn ich an die Olympischen Spiele 2008 in Peking denke, werde ich immer auch an Chinesen wie Zhen Wang denken...

Montag, 26. November 2007

Bruck dem Dach

...docht etj, en sed etj to mie selwst, en to miene Kamera, aus etj Sinowent oppenowent bie vollem Mon derch Detmold foh en mien Radio soon ludet vedreemdet Techno-Stetj speld...

Nuscht Besondret! Best doch niescherich? Dan see en horch hia:



Dee Wed Bruck dem Dach staume ut eene Ode vom letienschen Horaz. Dee veea roode Kullasch send ejentlich bloos een Kulla - dee volla Mon von Sinowent, 24.11.07: Wearent em Autoradio dee Musitj rand, leet etj miene Kamera uck rane, en sunk een bet doatoo. Daut, waut mie soo spontan ennfoll...

Freitag, 23. November 2007

Pfefferminztee...

...trinke ich gerade. Interessiert wahrscheinlich niemanden, aber ich mache trotzdem einen extra Blog-Eintrag dafür.

Freitag, 16. November 2007

Trua, Leew, Hopninj



Letzten Mittwoch wurde mein Vater beerdigt. Von seinen Freunden, seinen Verwandten, von vielen Wegbegleitern aus seiner Gemeinde in Siegburg, von meiner Mutter, von meinen Geschwistern und von mir - von uns allen hat er eigentlich schon in all den vergangenen Jahren, die er krank und gelähmt im Bett verbracht hat, Abschied genommen.

Zwischendurch war mir immer wieder so wahnsinnig zum Heulen zumute. Manchmal in unerwarteten Momenten, und auch, als mein Schwager Johann Papas Lebenslauf vorlas... Meinen Schwestern und Brüdern und meiner Mama ging es bestimmt ähnlich.

Aber da lag auch Freude und Hoffnung in der Luft.

Papa glaubte an Gott, an die Gnade und Liebe eines Vaters im Himmel, der auf uns wartet. Dieser Glaube war im Leben meines Vaters sehr deutlich. Und auch jetzt, an seinem Sarg, an seinem Grab, in den Gesprächen in der Familie - da herrschte kein Gefühl der Verzweiflung.

Auch wenn der Schmerz, Papa verloren zu haben, unbeschreiblich groß ist - genauso groß ist auch die Hoffnung und Gewissheit, ihn eines sonnigen Tages wieder zu sehen. Und dann die Gespräche mit ihm zu führen, zu denen ich leider nicht gekommen bin...

Papa, ich liebe dich.
Ich vermisse dich...


Die Fotos sind von Mittwoch, dem 14.11.07. (Mehr davon sind in meinem Tweebak-Blog unter Koddrich en lostich...) Das letzte Bild, die Collage mit dem Gesicht meines Vater aus einem Fenster schauend, ist von Jascha, dem Gitarrenspieler: vor vielen Jahren mal gemacht, von Mieche irgendwo entdeckt und aufbewahrt worden. Mittwochabend, nach der Beerdigung mit Peter Esser und nach der anschließenden Trauerfeier im Gemeindehaus meines Vaters, trafen wir Geschwister plus Anhang uns alle bei Anni und Johann Voth zuhause. Als wir zwischendurch auch mal ein russisches Lied sangen (siehe Video oben), habe ich einfach mal die ganze Runde gefilmt - inklusive Natalie Wiens aus Kalifornien. Ihr Vater Rudi, mein zweitältester Bruder, kam extra von der Insel Saipan, wo er gerade Radio-Live-Sendungen für FEBC-Russia (rus: Radio Teos) machte. Hans, mein ältester Bruder und wahrscheinlich engster Vertrauter meiner Eltern, kam extra aus Australien...

Dienstag, 6. November 2007

Papa...


...es vondoag zemorjens jestorwe.

Wudd soo schratjlich jern noch eenmol bie ahm oppe Schoot sette...........

Etj hiel....

:-(



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Montag, 5. November 2007

Mien Oopa


Dit es Mama ea Papa utem Kaukasus - litjent dee nich zimlich no Jan Ewert?

Gestern traf ich nach längerer Zeit mal wieder Jan, den jüngsten Sohn meiner Schwester Erna in Wienhausen. Jan ist inzwischen schon 19 und irgendwie hat er mich gestern ziemlich stark an meinen Opa Heinrich Lang erinnert ;-) Würde gerne mehr über das Leben meiner Mutter und ihrer Familie in Georgien erfahren. Bis zum 2. WK sollen sie dort einen idyllischen Weingarten gehabt haben...

Werde diesen Eintrag bei Gelegenheit etwas erweitern.

Sonntag, 4. November 2007

Seht ihr die Wolke dort?












HAMLET: Seht Ihr die Wolke dort, beinah in Gestalt eines Kamels?
POLONIUS: Beim Himmel, sie sieht auch wirklich aus wie ein Kamel.
HAMLET: Mich dünkt, sie sieht aus wie ein Wiesel.
POLONIUS: Sie hat einen Rücken wie ein Wiesel.
HAMLET: Oder wie ein Walfisch?
POLONIUS: Ganz wie ein Walfisch.

Foto: aus einem Abstecher zur Dokumenta 2007, Kassel
Text: aus Shakespeares Hamlet
, (3. Aufzug, 2. Szene)