Immer, wenn ich meinen Sohn Lukas in Bethel besuche, fahre ich um Jakobs Leiter (siehe Himmelsleiter) herum und staune über dieses hübsche Kunstwerk. Jakob war der Sohn von Isaak. Isaac hieß zufällig auch der Jude, der vor 1700 Jahren bei einem Brückenbau in Köln finanziell aushelfen wollte - zuerst nicht durfte, dann aber doch. Denn Kaiser Konstantin, extra angefragt, erlaubte in einem Erlass allen Stadträten, auch Juden aufzunehmen.
Dieses Dokument vom 11. Dezember 321 gilt als erster Beleg für jüdisches Leben nördlich der Alpen. Ob es in Köln wohl irgendwo ein Kunstwerk gibt, das an Isaaks Brücke erinnert?
Heute ist der Auftakt von zahlreichen und bestimmt auch spannenden Veranstaltungen zum Thema 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Den 21. Februar mochte ich eigentlich schon früher, weil es der Internationale Tag der Muttersprache ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Isaaks Vater Abraham sehr wünschen würde, dass seine so unterschiedlichen Kinder und ihre Mitmenschen doch irgendwie eine gemeinsame Sprache finden könnten. Bei aller Liebe zur Muttersprache: Wer nicht bereit ist, die Sprache des anderen zu lernen, wird wohl eher hassen als lieben.
Zum Bild (© Bundesministerium der Finanzen, Sonderbriefmarke 2021): "Chai" heißt auf Hebräisch "leben"
Mit meinem Simon spreche ich Plautdietsch: siehe Interview auf den Seiten des Hamburger Niederdeutsch-Sekretariats zum Internationalen Tag der Muttersprache.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen