Mittwoch, 1. April 2015

Korea im Kachelhaus


Die Stadt, in der ich lebe, hat bestimmt viele Verbindungen mit Korea. Meine ganz persönliche hat sich gestern Abend spontan im Ay Grill (neben McDonald's, Nähe Hauptbahnhof) ergeben. In diesem kurdischen Restaurant habe ich gefühlt schon 1001 Linsensuppen gegessen. Am Tisch neben mir hatte jemand eine Pommes und bezahlte gerade. Er packte seinen Rucksack auf die Schulter, zeigte dem jesidischen Kellner seinen Bielefeld-Stadtplan und fragte mit zwei oder drei Worten und mit starkem amerikanisch-englischem Akzent nach dem Kachelhaus in der Altstadt. Leider kamen die beiden nicht weiter und ich hatte Lust, mich einzumischen. Der Kellner ging wieder und ich hatte plötzlich einen interessanten Gesprächspartner: Dieser Mann, vielleicht ein paar Jahre jünger als ich, war tatsächlich aus den USA und befand sich auf einer Rundreise von Südkorea über die Türkei, Luxemburg und Deutschland zurück nach Seoul - wo er die Transitional Justice Working Group, ein Projekt für Menschenrechte in Nord- und Südkorea, mitgegründet hat und nun weiter aufbaut. Er kam am Morgen hier in Bielefeld an, so erzählte er mir, schaute sich die Stadt an, sprach mit einigen Bielefeldern und wollte am nächsten Morgen (also jetzt, während ich dies schreibe) wieder nach Korea fliegen. Ich war etwas verwundert darüber, dass dieser Weltenbummler sich extra einen Tag für eine Stadt nimmt, die es ja, wie manche sagen, gar nicht mal gibt. Aber sein Motiv war ganz einfach sein Familienname: Bielefeld! So bin ich dann mit Daniel Bielefeld ins Kachelhaus gegangen, wo wir uns bei einem Franziskaner Weizen weiter unterhalten konnten und am Jahnplatz bald wieder verabschiedeten. Diesem Mister Bielefeld wünsche ich einen guten Flug! Möge sein Projekt aufblühen!

Nachtrag (23.06.2015): Dan Bielefeld hat mir gerade die folgenden 3 Fotos gemailt:



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