Mittwoch, 19. März 2008
Wenn Mennoniten taufen...
...dann ist das Bild immer wieder neu.
Schon seit Jahrhunderten taufen sie in Flüssen und Seen. Sie taufen mit einer handvoll Wasser oder einem Kännchen voll Wasser oder gleich den ganzen Menschen mit einer Untertauchstaufe wie bei den Baptisten. Neuerdings auch immer häufiger in öffentlichen Schwimmbädern. Oder in Taufbecken, die in ihren Gemeindehäusern integriert sind - wie z. B. hier auf dem Foto letzten Sonntag in der MBG-Freikirche in Lage. Über Jahrhunderte und Kontinente immer gleich dabei ist die Tatsache, dass es niemals kleine Kinder sind, die getauft werden. Eine der Grundüberzeugungen der Mennoniten ist nämlich, dass ein Mensch sich aus eigenem Entschluss zur Taufe meldet, um "vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt zu bezeugen", dass er Christ ist. Bei vielen russlandmennonitischen Gemeinden wird der Taufkandidat einmal komplett ins Wasser getaucht, was symbolisch das Gestorbensein für die alten und egoistischen und weltlichen Interessen demonstrieren soll. In meinen Teenagerjahren habe ich mich auch auf diese Art und Weise in der Evangelischen Freikirche Siegburg taufen lassen. Zusammen mit meinem Freund Viktor Töws stiegen wir in weißen Kleidern in die Sieg und wurden dann von Heinrich Tielmann (unserem Pastor damals) und von Rudolf Wiens (meinem Onkel) gefragt, ob wir glauben... Dann wurden wir "im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" einmal komplett gedöppt.
Köln war in der Nähe. Mein Alter Ego auch...
Auf dem Foto oben: Tom Penner wird gleich von Pastor Walter Fast getauft... Auf dem Foto links: Die 7 Taufkandidaten letzten Sonntag in der MBG Lage. Sie halten Praktiker-Meterbände in der Hand - symbolisch für die Länge ihres Lebens. Walter Fast hatte anschaulicherweise jeweils ein paar Zentimeter abgeschnitten - wegen der unterschiedlichen Lebenserwartung bei Männern und Frauen, und wegen des jeweiligen Alters. Und wahrscheinlich auch wegen Psalm 90,12...
Die Fotos sind von Andreas Unrau.
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