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Ich träume immer noch von Schnee. Inzwischen sind in Deutschland ein paar Millionen Kinder in den Ferien und gestern, so schien es mir jedenfalls, waren sie alle gleichzeitig im Herforder
Springolino. Vielleicht hätte ich in diesem Indoor-Freizeitpark mit meinen Jungs einfach mittoben sollen. Es war so eiskalt. Aber während sich Lukas, Jan und Arne, ein Freund von ihnen, auf irgendwelchen Trampolinen amüsierten, hatte ich mich so sehr in meine Frankreich-Deutschland-Lektüre vertieft (siehe Foto), dass ich einfach nur sitzenblieb, Kaffee trank und weiterlas. Dieser
Matthias Matussek hat mich in den letzten Tagen gefesselt. Kann es sein, dass die Deutschen tatsächlich wieder etwas witziger, lockerer und patriotischer werden? Dem
Heinrich Heine etwas näher rücken? Na ja, dann bin ich wahrscheinlich doch kein echter Deutscher...
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Ut miene groote Weehdoag
Moak etj dee tjliene Leeda;
Dee hoole dee Wies mette Fadre
En flautre no earem Hoate.
See funge dem Wajch node Leewste,
Doch kome se tridj en see kloage,
En kloage, en welle nich saje,
Waut see em Hoate sache.
* * *
Das Gedicht ist eine freie plautdietsche Übersetzung von Heinrich Heines Aus meinen großen Schmerzen - am 150. Todestag Heines bei Plautdietsch-L zuerst veröffentlicht.