Dienstag, 9. September 2025

Papas Timeline



 

Happy Birthday, lieber Papa! Heute wärest du 100 geworden!

Witzigerweise bis du vor genau 50 Jahren mit deiner 10-köpfigen Familie nach Deutschland gekommen und - wenn wir mal so richtig in den Rückspiegel schauen: Das "Völkchen", aus dem deine Familie stammt, ist in diesem Jahr 500 geworden!

Rückspiegel? Der Weg ist das Ziel? Bei all deiner Gelassenheit, bei all deinem Sinn für den Augenblick wolltest du Gas geben - milkyway - zusammen mit Mama näher zu Gott!

Zu den Fotos: Das ist vor und nach 1975, als wir aus Estland nach Deutschland kamen. 

Montag, 21. Februar 2022

Russland, Ukraine, Muttersprache


Während ich dies schreibe, höre und lese ich, dass der russische Präsident Putin Panzer in die Ukraine schickt. Ich sehe Bilder, wie er die Anerkennung der ostukrainischen Separatistengebiete unterschreibt.

Traurig, aber wahr: Die Sprache, die hier geboren wird, war anscheinend schon lange da. Da hat sich wohl irgendwann ein kleines k eingeschlichen in das Slavische.

Die Situation ist kompliziert und gute Ratschläge sind manchmal so logisch wie: Wenn ein Sklave einen Arm verliert, ist er weniger Sklave.

Siehe auch "Krieg", meinen Post von 2014

Zum Bild: Ilja Repins Gemälde "Die Saporoger Kosaken schreiben dem türkischen Sultan einen Brief"

Sonntag, 8. August 2021

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Jetzt am Wochenende war mein Bruder Jascha wieder mit "Blott" beschäftigt. Blott ist das plautdietsche Wort für Matsche, für nasse und schmutzige Erde - auch die im Ahrtal nach der Flutkatastrophe. Dort würde er wieder mit anpacken, wie er im Familien-Chat sagte (siehe Video unten), aber diesmal mit anderen Leuten als am Wochenende zuvor.

Als er das sagte - und gleich auch noch ein Lied, das ihm gerade durch den Kopf ging, spontan mitaufnahm, machte er gerade einen Frühstück-Zwischenstopp bei unserer Mama in Siegburg. Dieses "Gebet Nr. 2" von Manfred Siebald war früher oft in unserem Haus zu hören. Rudi, mein anderer Bruder, hatte uns die beiden Liedermacher Siebald und Fietz im wahrsten Sinne des Wortes ans Herz gelegt.

Warum ich das schreibe? Erstens, weil mir das Lied so gefällt. Zweitens, weil mir die spontane Interpretation von Jascha so gefällt. Und drittens, weil ich am Tag davor gerade ein paar Zeilen für ein plautdietsches Treffen (auch an diesem WE) geschrieben hatte mit dem Gedanken "Waut wie brucke", also, was wir denn so brauchen: Dabei hatte ich aber überhaupt nicht daran gedacht, ob ich vielleicht gerade selbst irgendwo gebraucht werde... Passte eh nicht ins Gedicht? Einfach vergessen? Egal, jetzt muss ich darüber nachdenken. Oder, wie Monika Junker heute in ihrer Predigt sagte: mal die andere Brille aufsetzen... Ich würde auch gern mehr sehen als nur mich selbst. Ich will weiter denken als nur an mich selbst.

Von Jascha habe ich im Nachhinein erfahren, dass seine Blott-Aktion dieses Wochenende eigentlich nicht so sehr den Menschen im Ahrtal galt, sondern eher einem Freund oder Bekannten, den er zum Mitanpacken mitgenommen hatte. Andere zu motivieren, oder einfach nur mitzunehmen, scheint ihm fast schon Spaß zu machen.