Sonntag, 9. November 2014

Wanjka Stanjka


Vor genau 25 Jahren habe ich mich abends in meinen Opel Kadett gesetzt, um mit meinen Kollegen Guido, Juliane und (?) zur DDR-Grenze zu heizen: Hat sich gelohnt! Die Grenze war auf! Ossis und Wessis feierten grenzenlos und lagen sich fröhlich in den Armen... Das war irgendwie ein schräges Bild: Musik, Sektflaschen, lustige Polizisten, ganz ganz viele Menschen - an einem sonst so blutigen Ort. Wir ließen uns mitnehmen und genossen den Abend. Eigentlich wollten wir weiter bis nach Berlin, denn da war die Mauer plötzlich weg. Aber meine Chefin Ulrike, ich war damals Zivi in Bad Salzuflen, meinte, wir müssten unbedingt zum Frühdienst. Grenzen... Wenn man sie verschieben oder ignorieren will, kostet das immer etwas. Ich wollte meinen Job nicht verlieren und fuhr dann bald wieder zurück nach Ostwestfalen-Lippe. Mit einem großen orangen Stehaufmännchen im Kofferraum. Ein Wanjka-Stanjka! Den hatte mir ein betrunkener Vopo geschenkt. Oder verkauft? Ich weiß es nicht mehr.