Freitag, 25. September 2015

40 Jahre, ein Baby und viele Flüchtlinge


Heute vor genau 40 Jahren hatten meine Eltern mit ihren acht Kindern ihren ersten Tag in Deutschland! Irgendwo in Friedland stand ich begeistert vor einem Kaugummi-Automaten und genoss die neuen Farben und Geschmacksrichtungen! Ich kann mich an kaum etwas anderes erinnern, auch wenn ich damals schon sieben war. Zwei Jahre Russland und fünf Jahre Estland hatte ich schon in meinem Rucksack.

In den kommenden Monaten musste ich dann erst einmal etwas Deutsch und ein wenig Russisch lernen - Plautdietsch reichte irgendwie nicht mehr. Wir verbrachten ungefähr ein halbes Jahr im heutigen Flüchtlingslager in Unna-Massen bei Dortmund. Danach zogen wir nach Siegburg, wo ich bis zum Abi blieb.

Während meines Sprachkurses heute Vormittag schaute ich ständig auf mein Handy, weil immer wieder neue Nachrichten kamen - auch von Rudi aus den USA und Hans aus Australien. In unserer Familien-Whatsapp-Gruppe wurden Erinnerungen ausgetauscht. Außer Maria (Mieche) sind alle ein paar Jahre älter als ich, klar also, dass alle sich besser erinnern. Zur Feier des Tages wurde dann auch noch ein Kind geboren: Meine Nichte Jessica und ihr Kyle haben ab heute eine kleine süße Lucie in ihrer Familie - Glückwunsch!

Irgendwie sind wir ständig auf der Suche nach etwas mehr Sicherheit, etwas mehr Freiheit und natürlich auch etwas mehr Wohlstand. Wofür brauchen wir das eigentlich?

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