Freitag, 29. Februar 2008

Spanish Lookout




Bin schon fast wieder zuhause. Die letzten paar Tage in Belize haben Tolik, Edjka und ich in Spanish Lookout verbracht -- wo jetzt auch gerade eine große Feier (50 Jahre Russlandmennoniten in Belize) beginnt. Und hoffentlich nicht vom Regen versaut wird! Am Mittwoch war Peter Reimer, einer der Gemeindevorsteher dieser Kolonie, mit uns unterwegs. Unter anderem auch durch Barton Creek, wo einige Mennoniten völlig zurückgezogen im Urwald leben. Ohne Strom, ohne irgendwelche Ablenkungen durch Autos, Fernsehen, Radio oder Ähnliches. Einer von ihnen, Johannes Harder, lud uns zum Mittagessen ein und wir genossen einen der schönsten Tage unseres Lebens!

Den Jaguar auf diesem Foto habe ich am Donnerstag Vormittag fotografiert. Diese Raubkatzen laufen frei und in großer Zahl durch den dichten tropischen Regenwald von Belize - auch in direkter Nachbarschaft zu den plautdietschen Bibelbauern dieses Landes. Auf den Fotos unten: Eduard Thun mit der kleinen Amelinda Reimer auf dem Arm, Wolken über den Cayes von Belize...



Samstag, 23. Februar 2008

Happy Birthday, Blue Creek!


Die Jungs mit Hut feiern mit - 50 Jahre Blue Creek!!! Ein Amalgam von Mennoniten zwischen Mexiko und Guatemala... Die plautdietschen Bibelbauern von Belize können nicht nur tüchtig arbeiten, sie feiern auch wie die Weltmeister! Wenn auch ohne Alkohol, dafür aber mit richtig viel Spiel und Spaß und Musik und Information und - natürlich auch mit dem leckersten Essen auf diesem Globus! Ich genieße meine Zeit hier in vollen Zügen :-)

Siehe auch 50 Joa en Belize mit ein paar Fotos von heute. Das Foto unten zeigt die La Milpa Field Station von Programme for Belize, wo wir gerade für ein paar Tage untergebracht sind...

Donnerstag, 21. Februar 2008

Mondfinsternis Muttersprache


Inzwischen ist es schon ziemlich nach 24 Uhr, alle sind schlafen gegangen. Ich genieße auf der Dachterasse meiner Gastfamilie Rempel die Stille der Nacht. Hier in Blue Creek, einer mennonitischen Kolonie in Belize, ist es eigentlich auch nachts nie ganz still. Viele bekannte und noch mehr unbekannte Tiergeräusche aus allen möglichen Richtungen sind zu hören. Irgendwo sollen hier sogar wilde Jaguare frei durch den tropischen Regenwald schleichen. Der klare Sternenhimmel erinnert mich an das irre schöne Schauspiel, das wir diesen Abend genießen konnten: eine totale Mondfinsternis! Der Mond wurde aber nicht ganz schwarz, er verfärbte sich rötlich orange. Wir saßen draußen mit unseren "deutschen" Belizianern, redeten über Russland, das Mittagessen von morgen und die Mietpreise in Deutschland, hatten ständig ein paar Sonnenblumenkerne zwischen den Zähnen, und schauten immer wieder mal hoch zum Himmel. Der schien uns diesen Abend zu mögen. Vielleicht auch, weil gerade der 21. Februar begann. Dies ist nicht nur der Internationale Tag der Muttersprache, was ja eigentlich schon Grund genug für uns gewesen wäre, gut gelaunt zu sein. Denn hier saßen heute Abend Menschen aus Deutschland, Kanada, Mexiko und Belize mit einer gemeinsamen russlandmennonitischen Geschichte und der gemeinsamen Sprache Plautdietsch, die eine sehr verrückte und vielschichtige Migrationsgeschichte auf dem Buckel hat. Für uns hier in dieser plattdeutschen Sprachinsel mitten in Zentralamerika ist der 21. Februar auch der Beginn einer 4-tägigen Party, denn heute Nachmittag starten die Jubiliäumsveranstaltungen zum 50-jährigen Bestehen der Kolonie Blue Creek. Russlandmennoniten aus Mexiko gründeten diese und zwei andere Kolonien (Shipyard und Spanish Outlook), als sie sich 1958 auf der Suche nach einer neuen Heimat für Belize, damals British Honduras, entschieden. Zu den Menschen, die dieses Stückchen Urwald dann nach und nach erstaunlich verwandelten, gehört auch Peter Rempel, unser Gastgeber und Organisationsleiter der großen Feier. Ich freue mich schon riesig auf die gemeinsamen Tage mit Familie Rempel und all den anderen, die in den Tagen nach dieser Mondfinsternis das Entstehen und Gedeihen von Blue Creek feiern wollen. In einem Land Lateinamerikas, das als einziges Englisch als Nationalsprache hat. In einer Kolonie mit Migranten, deren Mutter-, Umgangs- und Arbeitssprache Plautdietsch ist, während alle Nachbarn Englisch oder Spanisch reden. Sprachen sind wie Sonne, Mond und Sterne – immer in Bewegung, immer in Beziehung. So bekannt und doch so unerschlossen.

Das Foto habe ich vormittags gemacht, als wir unterwegs nach Shipyard waren. Der Fluss markiert die Grenze zu Blue Creek.

Dienstag, 19. Februar 2008

Atlanta, Persepolis



Wea haud dit jedocht! Etj sie hia irjentwooa en Georgia mett twee plautdietsche Frind unjaweajes no Belize: Toop mett Eedi (Eduard Thun) en Tolik (Anatoli Dück) moak wie nu hia en Atlanta Peresatka en send aul nomeddach hopentlich en janem Launt, woo Maltj en Honnich rant. Ooda weens een poa Plautdietsche, hia en doa oppe Gausse ;-)

Wiels etj nich meea schlope kunn, huckd etj mie hia ver een Hotel-Computa en laus een bet ewa dee Menniste en Belize. Tom Biespell led etj afens, daut se doa uck fots aum Aunfang eenen gooden Wajch von Blue Creek bett Orange Walk bude, ooda lota eene grooten Wota-Staudaum, ooda... Na jo, les selwst bie:

northernbelize.com
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Fotos: Dee beid Bilda gaunz bowe send noch vom Flughafen Düsseldorf. Dee aundre beid utem Samaljot unjaweajes no Atlanta. Persepolis heet dee Film, woona hia enne amerikaunsche Zeitung diskutet word, en woona toop mett Stellet Licht en Cannes 2007 dem Jurypries tjreech...

Samstag, 16. Februar 2008

Rudy Wiebe, Miriam Toews























Plakat vergrößern? Einfach ins Bild klicken! Siehe auch Wikipedia-Infos zu Rudy Wiebe und zu Miriam Toews. Am 4. März 2008 sind diese beiden russlandmennonitischen bzw. plautdietschen Kanadier im Literaturhaus München und lesen dort ebenfalls aus ihren Büchern A Complicated Kindness und Of This Earth...

Der Veranstalter für die Lesungen in Krefeld, Neuwied und Detmold (siehe Plakat) ist der Verein Plautdietsch-Freunde e.V. in Detmold.

Freitag, 15. Februar 2008

Applaus für Langschläfer


Die Neue Westfälische verschließt sich nicht der kulturellen Vielfalt Europas und hebt immer wieder auch ganz spezielle Beiträge aus der eigenen Region hervor. Dass die Bergstadt Oerlinghausen neulich Treffpunkt für plautdietsche Autoren aus ganz Deutschland war, ist der NW-Redaktion nicht entgangen. Im Gegenteil: Mit dem hervorragenden Artikel Platt mit Feder (siehe Foto) wird auch eine breitere Öffentlichkeit daran erinnert, dass im Lande Leopolds nicht nur Deutsch gesprochen oder geschrieben wird: Die NW-Wortschöpfung "literatisch" könnte als Beispiel dafür dienen ;-) Oder wurde dieses Wort hier tatsächlich als Adjektiv von Literat gebraucht?

Donnerstag, 14. Februar 2008

BelmoPan


BelmoPan? Kein Scherz! Da steckt zwar auch ein bisschen Peter Pan drin, aber vor allem auch mein Ziel für nächste Woche -- die Hauptstadt von Belize! Als Eduard Thun mich fragte, ob ich ihn und Anatoli Dück auf einer Reise zum Blue Creek Jubiläum begleite, konnte ich schlecht nein sagen. Schließlich hatte er sehr überzeugende Argumente ;-) Am Montag heben wir ab. Freu mich riesig!!!!

Das Foto zeigt den Himmel über Oerlinghausen. Während meine Jungs sich in der Sandgrube verbuddelten, träumte ich von....

Sonntag, 10. Februar 2008

So sind Sand und Sonne



Die Sandgrube in Oerlinghausen ist ein verboten toller Spielplatz! Heute Nachmittag, als die Sonne mich daran erinnerte, dass es ein Leben nach dem Mittagessen gibt, schaute ich meinen Jungs stundenlang zu, wie sie konnten, was ich gerne wieder lernen möchte: zu spielen...

Plautdietsches Literatur-Seminar


In meiner Muttersprache Plautdietsch zu schreiben (...zu sprechen sowieso!...) hat mir immer schon Spaß gemacht. An diesem Wochenende hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit, mit anderen plautdietschen Autoren aus ganz Deutschland in aller Ruhe gemeinsam zu lesen, zu schreiben und über die Möglichkeiten und Grenzen des Schreibens in meiner Muttersprache zu reden - aules gaunz opp mennisch!

Agnes Gossen (früher Giesbrecht) vom Literaturkreis der Deutschen aus Russland und Heinrich Siemens von den Plautdietsch-Freunden hatten sich ein tolles Programm ausgedacht und glatt auch umgesetzt. Die mitgebrachten und teilweise auch spontan verfassten Kurzgeschichten, Gedichte und Lieder der 15 Teilnehmer/innen sorgten für jede Menge Genuss und Diskussion...

Auf dem Foto: oben v.l.: Heinrich Fast, Katharina Fast, Cornelius Petkau, Heinrich Siemens, Heinrich Rahn, Gerhard Ens, Mitte v.l.: Heinrich Dück, Agnes Gossen (Giesbrecht), Ella Deppe, Katharina Kucharenko, Peter Wiens, Irina Heinze, Maria Ens, unten v.l.: Tatjana Klassner, Lore Reimer (Schmidt), Tina Wedel

Sonntag, 3. Februar 2008

Zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch



Immer, wenn ich am Aschermittwoch wieder zur Schule musste und überall diese Aschekreuze in den Gesichtern meiner Mitschüler sah, musste ich lernen: Das gleiche Gesicht hatte doch in den letzten Tagen noch ganz andere Frabe drauf! Aber so ist das wohl. Und nicht nur im Rheinland...

Oben auf dem Foto: Lukas, wie er letzten Donnerstag nach Hause kam. Seine Freunde in der Schule malten ihm u.a. eine Brille ins Gesicht. Seine echte war gerade kaputt. Unten auf dem Foto: Jan, heute Mittag bei einem Hallen-Fußballturnier, wo er auch diese Madaille bekam. Ich war überrascht, als ich die 11 auf seinem Trikot sah. Nicht nur, weil Karneval ist. Auch weil sie mich an mich selbst erinnerte... Morgen ist Rosenmontag!

Samstag, 2. Februar 2008

82













Leewste Mama! Du woascht vondoag 82 Joa. Oolt? Jung? Beides! Du best en bliffst dee tjliene Elsa fe diene Ellre, dee schmocke goode Elsa fe dienen Hauns, dee baste Mutta oppe Welt fe diene Tjinja....